Saricat - Lebensfreude pur!

über mich Saricat

Ich bin Sari – die Wackelkatze ;)

 

 

Ich bin eine kleine lebenfrohe Ataxiekatze und wurde am28. August 2008 geboren. Im Alter von zwei Tagen kam ich zusammen mit meinen Geschwistern, meiner Mutter und meiner Tante in den Frankfurter Katzenschutzverein. Anfang 2009 zog ich in mein neues Zuhause ein, in dem ich bleiben werde. Ich fühle mich ganz normal und würde ein Gefühl der Behinderung nicht bestätigen. (Ich selber fühle mich übrigens gesund wie jede Katze und wer mir eine Behinderung nachsagen würde, dem würde ich einen Piepmatz zeigen!)

Wie wurde ich zu einer Ataxie-Katze?Während der Trächtigkeit kam meine Mutter mit dem Feline Parvo-Virus (Erreger der Katzenseuche)  in Kontakt. Dabei wurde ich mit dem Virus infiziert, meine Geschwister hatten mehr Glück. Wenn die Katzenkinder mit dem Laufen anfangen, wird in der Regel die Ataxie bemerkt. Bei mir  wurde sie in der fünften Lebenswoche sichtbar.

Wie verläuft meine Ataxie?Durch das Virus wurden Teile meiner rechten Gehirnhälfte beschädigt. Mit der Zeit kann die linke Gehirnhälfte übrigens Aufgaben der Rechten übernehmen. Leider bedeutet das aber nicht, dass Ataxie heilbar ist. Jedoch ist eine deutliche Verbesserung durch Trainieren der Koordination und auch Konzentration möglich. Darum trainiere ich schön fleißig.

So würde ich mich beschreiben ;)Ich bin eine Katze für‘s Herz, da ich viel Liebe gebe. Mit voller Aufmerksamkeit nehme ich an meiner Umgebung teil. Herausforderungen nehme ich, als aufgeschlossene „Wackelkatze“ gerne an. Mit viel Energie und Lebensfreude meistere ich mein Leben, Angst kenne ich nicht wirklich. Und falle ich um, dann stehe ich einfach wieder auf.

Wie zeigt sich die Ataxie (Koordinationsstörung) bei mir?

Ich trete anders auf: Katzen sind Zehengänger. Sie laufen auf ihren Zehenspitzen und das, was viele irrtümlich als den Unterschenkel ansehen, ist der Fuß. Ich bin keine typische Zehengängerin. Ich versuche Halt zu bekommen, indem ich mich teils auf den ganzen Fuß stelle. Größtenteils laufe ich aber auf den Zehen – ich versuche es zumindest.
Ich bin langsamer und steifer: Mein Gang hat etwas von einem Roboter. Ich schwanke bzw. wackele beim Laufen stark von links nach rechts, besonders ausgeprägt ist es bei mir bei den hinteren Extremitäten.
Gleichgewicht: Ab und an verliert ich mein Gleichgewicht und falle zur Seite oder nach hinten um.
Konzentration: Wenn ich es eilig habe, merkt man mir das an. Da ich nicht mehr mit voller Konzentration bei der Sache bin, rutschen mir dann auch mal die Beine weg.
Wippender Kopf: Möchte ich etwas beriechen, wippt mein dabei ganze Kopf vor und zurück. Ähnlich wie bei einem jüngeren Kitten.
Hinaufspringen: Ich kann nicht auf einen Stuhl oder höheren Platz hinaufspringen. Jedoch kann ich alle erhöhten Plätze erreichen, wenn dies durch Klettern möglich ist (oft jedenfalls). Nach unten klappt es manchmal, aber meistens ist es doch ein Absturz.
Wenden: Ich habe einen großen Wendekreis, ist es zu eng, habe ich Probleme mich umzudrehen.

Meine epileptischen Anfälle

Was ist ein epileptischer Anfall?
Ein epileptischer Anfall ist wie ein Gewitter im Gehirn, ausgelöst von Nervenzellen mit vorübergehender vermehrter Entladung. Sie geben unkontroliere schnelle Signale an die Muskeln ab, die sich dann ebenso bewegen. Die so entstandenen Muskelkrämpfe können nicht gesteuert werden. Im Laufe des Anfalls können immer mehr Nervenzellen mit einbezogen werden und somit mehr Muskelgruppen betroffen werden. Während eines Anfalls ist die Katze nicht bei vollem Bewusstsein und verspürt keine Schmerzen. Epileptische Anfälle können in unterschiedlichen Stärken auftreten.


Wie äußert sich die Epilepsie bei mir?Ich leide unter einer sogenannten Schlafepilepsie. Meine Anfälle treten in der Regel am Abend oder in der Nacht aus dem Schlaf heraus auf. Am Tag habe ich bisher keine bzw. extrem selten Anfälle erlitten.

Ablauf eines Anfalls:Kündigt sich ein Anfall an, hebe ich meinen Kopf und starre mit weit aufgerissenen Augen ins Leere. Während eines Anfalls liege ich meist auf der Seite, mein Köper wird beherrscht von schnellen Muskelzuckungen, so als stünde ich unter Strom. Ich habe große Pupillen, meine Ohren zittern und zäher Speichel läuft in Fäden aus meinem Maul. Mit meinem Maul vollführe ich schnelle Beißbewegungen und mit der Zunge erzeuge ich schnalzende Geräusche. Verkrampft sich mein Körper sehr stark, befindet sich mein Kopf über dem Bauch. Meine Anfälle dauern zwischen drei bis fünf Minuten an, ist er besonders stark, uriniere ich auch mal dabei und knurre leicht.

Anfall erleichtern?Meine Menschen achten darauf, dass ich mich selber nicht verletzen kann. Das Licht und die Geräusche werden so weit wie möglich reduziert oder gänzlich abgestellt. Um mir ein Gefühl von Geborgenheit zu geben, wird mit leiser Stimme zu mir gesprochen und ganz leicht über meinen Körper gestreichelt. Dabei ist wegen der unkontrollierten Beißbewegung besondere Vorsicht geboten, ich möchte keinen versehentlich verletzen.

Nach einem AnfallEin epileptischer Anfall kostet mich viel Energie. Nach einem kurzen Moment der Erholung setzt bei mir großer Appetit ein. Noch nicht ganz bei Bewusstsein, versuche ich in hektischen Bewegungen in die Küchen zum Futter zu gelangen. Das bedarf ein wenig Unterstützung, da ich nach einem Anfall große Probleme mit der Koordination und meinem Gleichgewicht habe. Ich darf so viel fressen wie ich brauche, im Schnitt sind das zwei bis drei Futterportionen. Nach dem Fressen laufe ich noch eine Weile umher, dann suche ich den Kontakt zu meinen Menschen und ich werde sehr anhänglich.

Wie werde ich behandelt?Anfangs wurde die Epilepsie mit homöopathischen Medikamenten behandelt. Da die Häufigkeit der Anfälle weiter zunahm wurde sie auf Phenobarbital, ein Schlafmittel, eingestellt. Für den absoluten Notfall, wenn ein Anfall nicht mehr stoppt, liegt ein Valium-Einlauf bereit. Den habe ich aber zum Glück noch nie gebraucht. Da das Phenobarbital letztendlich nicht die erhoffte Wirkung zeigte und die Dosis sich negativ auf meine Koordination auswirkte, wurde es wieder ausgeschlichen. Anschließend bekam ich eine überarbeitete Behandlung auf Basis der Naturheilkunde – in Zusammenarbeit einer guten Tierheilpraktikerin mit einem Tierarzt.
Im Dezember 2010 wurde meine Ernährung auf BARF umgestellt, frei von pflanzlicher Linolsäure, die in Getreide und Pflanzenölen zu finden ist. Seit dem habe ich kaum noch epileptische Anfälle.Ganz ohne Medikamente.


Welche Auswirkungen hat die Epilepsie und ihre Behandlung auf meine Ataxie? 
 Die Anfälle verschlechterten meine Koordination, die außerdem durch die Gabe von Phenobarbital (Dämpfung der Hirnaktivitäten) weiter beinträchtig wurde. Während der Einstellungszeit war ich extrem taumelig und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ich schlief sehr viel – letztendlich zu viel. Nach der Umstellung der Behandlung und dem Verzicht auf Phenobarbital verbesserten sich nach und nach meine Koordination sowie mein Gleichgewicht und ich wurde wieder aktiver.
Seit ich ohne Anfälle bin, habe ich enorme Fortschritte gemacht. Ich bin aktiv, nehme meine Umwelt sehr aufmerksam war und konnte meine Koordination deutlich verbessern.


Meine Website www.saricat.de (auf der Startseite ist ein Video von mir.)


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